Für mehr Lebensqualität

titelte die Gießener Allgemeine am 09.09.2022 in einem Artikel von Rüdiger Soßdorf über den Biebertaler IKEK-Prozess.
Zuvor hatte die Bürgermeisterin Fragen an die Teilnehmer der Steuerungsgruppe rundgeschickt, um Eindrücke in ihrer Pressemitteilung kundzutun:
1. Dorfentwicklung in Biebertal ist für mich ….
2. Ein Aha-Erlebnis oder besonderer Moment, der mir in Erinnerung geblieben ist …
3. In Zukunft freue ich mich besonders auf …
4. Enttäuscht hat mich …
5. Für die weitere Zusammenarbeit in der Steuerungsgruppe wünsche ich mir …

Ein IKEK-Projekt: Die Königsberger Kindertagesstätte wird erweitert.

Nachdem der formale Prozess mit Steuerungsgruppe aus Biebertaler Bürgern, moderiert von Stadtplaner Dieter Hennicken und seinem Team von der AG Stadt aus Kassel, durchlaufen ist, profitiert Biebertal in den kommenden 7 Jahren von Landesförderung zur Dorfentwicklung.

Leider war die Diskussion über die Frage: “Wie wollen wir in Zukunft leben?” durch die Corona-Krise massiv behindert. Zum Teil konnte man sich nicht real treffen oder wenn, dann kaum in anregenden Kleingruppendiskussionen, oft nur online und vielfach lediglich, um zur Kenntnis zu nehmen, was die AG Stadt für den Prozess zusammengetragen hat.
Dennoch kamen im Laufe der Monaten viele Ideen für ein verbessertes Zusammenleben auf die Wunschliste – zunächst ohne Reflektion auf Machbarkeit und Kosten.

Herr Soßdorf, der das Geschehen als Außenstehender begleitete, beschreibt das Geschehen als einen kreativeren und kommunikativen Prozess, so wie es am Ende auch die Bürgermeisterin Patricia Ortmann bilanziert wurde.

“Lebensqualität hoch 6” wurde von den Bürgern in einer Befragung als Leitmotiv für die kommenden Entwicklung in Biebertal gewählt. Mehr als 100 Bürger aus den Biebertal-Dörfern haben sich am Prozess in über 25 offiziellen und informellen Treffen beteiligt, haben Erkundungen unternommen und Vorschläge unterbreitet. Sie wurden in einem Buch, dem »Integrierte Kommunale Entwicklungskonzept« zur Dorfentwicklung gesammelt.

Im Sommer 2022 war das Planen abgeschlossen – es folgt die Zeit der Umsetzung. Zunächst waren die Förderanträge zu stellen, zu prüfen, so dass die Gelder des Landes Hessen bitte hoffentlich genehmigt werden. Zudem gibt es Fördermöglichkeiten für die in den Ortskernen lebenden Bürger, die ihre individuellen Vorhaben zur energetischen Sanierung oder den Umbau von Scheunen oder Nebengebäuden zu Wohnzwecken bezuschussen lassen können.

Von Seiten der Kommune stehen zwei Projekte vordringlich zur Realisierung an: der weitere Ausbau der Kita Königsberg zum Familienzentrum sowie der Neubau einer Dünsberg-Begegnungsstätte« in Krumbach an Stelle der dortigen Mehrzweckhalle, die marode ist.
Daneben, bislang eher im Stillen (online) ablaufender Prozess, ist die Einbeziehung der Kinder- und Jugendlichen in die Zukunftsplanungen. Voraussichtlich in den Herbstferien soll es – im Anschluss an die bereits stattgehabte Jugendbefragung – einen Workshop für Kinder und Jugendliche zum Thema »Pumptrack & Dirtpark« geben.
Denn der steht bei den jungen Leuten ganz oben auf der Agenda. Zudem wird es in der Gemeinde endlich einen, vielleicht sogar zwei Jugendbeauftragte geben, die als Ansprechpartner vermitteln helfen sollen / können.
In diesem Rahmen haben mit der neuen Jugendpflegerin Sofie Berns in den letzten Wochen auf den Spielplätzen der Ortsteile ein »Familienpicknick« mit Ideensammlungen von Kindern und Eltern stattgefunden.
Mit dem Neubau für Feuerwehr und Bauhof in Rodheim werden Gebäude frei, über deren weitere Verwendung diskutiert wird und Machbarkeitsstudien in Auftrag gegeben wurden.
Aus der alten Zigarrenfabrik in Rodheim könnt, so liebäugelt Bürgermeisterin Ortmann, nach dem Auszug des Bauhofes sehr gut einen Co-Working-Space für Handwerk und Kreativbetriebe entstehen. (Was dann hoffentlich nicht von der Gemeinde selbst realisiert werden wird, sondern in kompetente Hände gelegt werden mag.)
Auch KiTa-Plätze fehlen, so dass in Vetzberg eine Erweiterung der dortigen KiTa in der bisherigen Mehrzweckhalle oder ein Mehrzweckgebäude entwickelt werden könnte. In Fellingshausen braucht die KiTa Fuchsbau mehr Raum, ein weiteres Familienzentrum könnte entstehen und Räumlichkeiten für Vereine.

Man wird sehen, was leistbar ist, gerade jetzt wo die Preise in die Höhe gehen.

Foto: Senger

allgemeine Überlegungen zu Entscheidungen

Am 17. Mai 2022 stellten die Sprecher der Biebertaler Fußballvereine ihre aktuelle Zahlen zum Kunstrasenplatz-Projekt im SKS-Ausschuss vor – siehe dazu unseren Nachrichtentext vom 1. 6. 2022. Die Beobachtungen dieser Sitzung als Zuschauer motivierten mich, mich einmal aus psychologischer Sicht fachlich mit derartig schwierigen Entscheidungsprozessen zu befassen und hier wissenschaftliche Erkenntnisse darzustellen.

Die Entscheidung um den Kunstrasenplatz ist damit eine reine Metapher für allgemeine Entscheidungsprozesse und die Arbeitsweise unseres menschlichen Gehirns.
Daher sollte Niemand den Text hier als gegen sich oder etwas gerichtet auffassen.
Der Text befasst sich mit systematischen Fehlergefahren, die sich aus dem Aufbau unseres Denkapparates ergeben.
Dabei mache ich mir keinerlei missionarischen Hoffnungen, irgendjemanden überzeugen zu wollen.
Ich stelle lediglich gut dokumentierte wissenschaftliche Erkenntnisse aus den letzten Jahrzehnten vor, die ich hier nur sehr verkürzt zusammenfassen kann und mit lokalen Beispielen würze.
Dabei ist aus vielen Experimenten sehr wohl bekannt, dass wir Menschen Fakten – selbst wenn wir sie kennen – nicht in unsere Entscheidungsfindung aufnehmen, wenn sie unseren Wünschen widersprechen.
Menschen entscheiden nur sehr selten wirklich rational (siehe unten).

Wer seine Eindrücke, Meinung, Wünsche nicht äußert (lautstark oder entschieden vorträgt) oder publik macht,
hat in der öffentlichen Wahrnehmung keine Stimme (und auch im eigenen Kopf keine Repräsentanz = affektbesetzte innere Vorstellung von etwas) …
auch wenn in unserer Demokratie Parteien die Interessen der Bürger/innen vertreten und mit Mehrheiten über die in unserer Gemeinde eingeschlagenen Richtungen entscheiden, die dann von der Verwaltung umzusetzen sind.

Politische Sitzungen sind oft öffentlich.
Vermutlich wünschen sich viele eine Bringschuld der Information von Seiten der politischen Gremien.
Dennoch haben die Bürger eine Holschuld – wobei meist nur wenige Interessenten zu sehen sind.

So haben viele Mitbürger/innen einer Gemeinde, die am Ende die Kosten für angestoßene Projekte – wegen der Notwendigkeit eines ausgeglichenen Haushalts – mittragen werden, keinen Einblick in die Entwicklungen, die in der Gemeinde eine Rolle spielen. Möglicherweise interessieren sie diese auch nicht oder sie sind mit anderen Themen beschäftigt. Wieder andere haben eine Meinung, sehen sich aber nicht in der Lage diese einflussreich zu positionieren. Selbst bei den gewählten Vertretern, die die Belange aller Bürger/innen zu berücksichtigen haben, wirken innere Gesetzmäßigkeiten, die mit der institutionellen wie auch der Natur unseres Denkapparates zusammenhängen.

systematische Schwierigkeiten, die sich aus der Psyche ergeben

Unser Gehirn verarbeitet Informationen über zwei Systeme:

einmal sind da die schnellen, tendenziell unspezifischen, meist unbewussten, eher emotional und erinnerungsbasierten Reaktionen von System 1,
die gut zur Bewältigung von Standardsituationen und für den Selbstschutz passend sind.

Zum anderen ist da das (Millisekunden bis Minuten oder Tage) langsamere, spezifischere und bewusste Denken von System 2;
das u.a. Rechnen (Statistik) und kreativ Lösungen suchen kann.

Als Homo sapiens haben wir uns selbst als “verstehend, weise und vernünftig” eingeschätzt und identifizieren uns mit dem rationalen, einen freien Willen habenden, Gedanken für Gedanken denkenden Aspekt unseres Ich.
Unsere bewussten Entscheidungen wie gedanklichen Fertigkeiten machen allerdings nach der aktuellen wissenschaftlichen Einschätzungen gerade einmal 0,1 – 2 % aus.
z.B. fordert die Aufgabe “14 x 27 =” aufwendige Rechenleistungen von System 2.
Zugleich aber bietet Ihnen das System 1 sofort eine rasche Einschätzung an:
Was meinen Sie, liegt die Antwort dann näher bei 400 oder bei 1400?
Aus der Schnelligkeit, mit der komplexe Fragen beantwortet werden, können wir folgern, dass keine sorgfältige Prüfung vorgenommen wurde – oder dass die eigentliche Frage durch die Beantwortung einer naheliegenden, leichteren Frage erfolgt.
98 – 99,9 % unsere Denkprozesse und Entscheidungsvorbereitungen laufen über das schnelle unbewusste System 1, das vor allem in sich konsistente (zusammenhängende, nach Zusammensetzung, Art, Beschaffenheit in sich stimmig erscheinende, möglichst anschauliche) Geschichten konstruiert, so wie unsere erinnerungsbasierten Assoziationen es gerade ermöglichen und wie es der aktuellen Bedürfnislage bzw. dem aktuellen Erfordernis entspricht.
Dabei arbeitet unser Gehirn nach dem “Prinzip des geringsten Energieaufwandes” (denn entwicklungsgeschichtlich war Nahrung ein ehr knappes Gut) – und aktives Denken erfordert mehr Energie, als automatisiertes, routinemäßiges, standardisiertes:
Sie können das leicht mit z.B. der Aufgabe “1 + 1 =” überprüfen, die für die meisten Menschen ohne viel Nachdenken intuitiv (System 1) mit “2” zu beantworten ist. Ganz anders bei der obigen Aufgabe “14 x 27 =“, dessen Antwort 378 ist.

Für schnelle Lösungsangebote stehen die aktuell verfügbaren Informationen unseres Gedächtnisses im Vordergrund, während die unbekannten Unbekannten, über die man nachdenken könnte (System 2), kaum bedacht werden (sozusagen im Dunkeln bleiben).
Die schnellen, aber unspezifischen Angebote von System 1 sind beim Erkennen und der Abwehr von Gefahren sehr nützlich und auch zur Bestätigung der eigenen Denkweise sind sie verlockend, so sie in der Regel von den langsameren, spezifischeren Denkprozessen (System 2) nicht in Frage gestellt werden.
Denn das vorgeschaltete schnelle Denken (System 1) vernachlässigt Ambiguität (= Zwei- und Mehrdeutigkeit) und unterdrückt Zweifel. Es erzeugt (konstruiert, gestaltet) in sich kohärente (zusammenhängende) und glaubwürdige Geschichten, überbewertet (Halo-Effekt) emotionale Konsistenz (innere Stimmigkeit) und orientiert sich an den eigenen Gruppennormen als Normalität (generalisiert), Dabei werden Datenmengen wegen der besseren Überschaubarkeit einschränkt und oft schwierige Fragen durch leichter zu beantwortende ersetzt usw. *).
Somit ist unser inneres Bild von der Welt für uns passender und zugleich ein anderes, als es die reale Welt ist.
*) In einem Beitrag zum Thema Angst, Dein Freund und Helfer habe ich im Abschnitt >Ungute Reaktionen< eine ganze Reihe solcher systematischer Fehlermöglichkeiten aufgeführt, die schnell passieren.

Ganz allgemein erleben wir Geschehnisse, denen wir unsere Aufmerksamkeit widmen, immerzu so, als ob wir sie mit ein Scheinwerfer im Dunkeln beleuchten (notwendige Datenreduktion; “Was Du sieht ist alles, was da ist” für Dich als Betrachter).
Dabei rücken wir bei der Betrachtung von Themen etwas in den Vordergrund (Fokus) – der nur vor einem Hintergrund (Frame) verständlich wird.
Sowohl der ausgesuchte und in den Mittelpunkt des Interesses gerückte Fokus (das Thema), wie der dazu benannte Hintergrund mehr oder weniger willkürlich, interessengesteuert und mehr oder weniger passend konstruiert, aber nicht konstant. (Fußballer und fußballaffine Menschen präferieren (bevorzugen) vermutlich andere Themen als Boule-Spieler z.B. und der einen Gruppe dürfte ein passendes Spielfeld ebenso wichtig sein, wie der anderen – je verstärkt durch eine Lobby.)
Durch verschiedenste Bezüge (Frames = Rahmungen, wie auch Standpunkte, Haltungen oder Perspektiven) verändern sich die Eindrücke prozessbedingt und können so sehr unterschiedliche Eindrücke wie auch Referenzpunkte erzeugen, die verschiedenste Erwartungswerte produzieren.

Weiterhin ziehen Gedanken, orientiert an solchen Bezugspunkten, eher die Aufmerksamkeit auf sich, wenn eine kontrastierende Alternative in hohem Maße verfügbar ist. Ansonsten sehen wir über die Dauer Gewöhnungseffekte (Anpassungen). Denn von wenigen Ausnahmen abgesehen wird die Aufmerksamkeit mit der Zeit in dem Maße von der einer neuen Situation abgezogen, wie diese immer vertrauter wird.
(Wichtige Ausnahmen stellen chronische Schmerzen, permanenter Lärm und schwere Depression dar. Schmerz und Lärm sind biologisch verankerte Signale, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, und eine Depression geht mit einem sich selbst verstärkenden Kreislauf negativer Gedanken einher. Daher gibt es hier keine Anpassung.)
Wiederholungen jedoch (wie z.B. in der Werbung) schaffen mit der Zeit eine Vertrautheit mit einem Thema oder Ergebnis und suggerieren, lassen den Eindruck entstehen, z.B. der Kunstrasenplatz sei eine längst beschlossene Sache – obwohl die Entscheidung in der Gemeindevertretung noch nicht einmal auf der Tagesordnung stand.)
Ähnliches gilt für die “Salamitaktik“, dass Teilentscheidungen Stück für Stück zur Abstimmung gebracht werden, so dass die Summe der Investitionen einen Ausstieg mit Verlust oft nicht sinnvoll erscheinen lässt. So kann es passieren, dass schlechtem Geld noch gutes hinterhergeschmissen wird, statt sich eine Fehlentscheidung oder eine neue Entwicklung und damit eine anders geartete Bewertung der Situation ergeben hat. Die Abneigung etwas zu verlieren ist groß (Verlustaversion). Referenzpunkt ist da in der Regel ein früherer Zustand oder eine vorweggenommene zukünftige Verfügbarkeit.
Die Verlustaversion ist in die automatische Bewertung von System 1 eingebaut. Abhängig davon ob eine Ware, ein Projekt das Merkmal eines Tauschobjektes hat oder zur Nutzung vorgesehen ist, entsteht eine andere emotionale Bewertung. Denn Verlust von Gütern, die man benutzen würde, aktiviert Hirnregionen, die mit Ekel und Schmerz assoziiert sind (verbunden werden). Auch das Erlangen von Gütern aktiviert diese Areale im Gehirn; allerdings nur, wenn der Preis als zu hoch wahrgenommen wird. Ein niedriger Preis als der Referenzwert erzeugt eine lustvolle Erfahrung.

Viele der Optionen, denen wir uns im Leben gegenübersehen, sind “gemischt”: Es gibt ein Verlustrisiko und eine Gewinnchance, und wir müssen entscheiden, ob wir das Risiko eingehen oder nicht.
In der Regel ist die Furcht stärker als die Hoffnung. Daher sind oft kleinere statt große Veränderungen bei der Wahl begünstigt. Andererseits ist zauderndes Verhalten oder der Einkauf billiger Produkte oft im Endeffekt teuer.

Narrative (erzählte) Verzerrung” ist der Fachbegriff, der beschreibt, wie fehlerhafte Geschichten über die Vergangenheit unsere Weltanschauung und Zukunftserwartungen prägen. Die erklärenden Geschichten, die wir überzeugend finden, sind einfach; sie sind eher konkret als abstrakt und schreiben Begabung, Dummheit und Absichten größere Bedeutung zu als Glück. Sie beziehen sich auf markante Ereignisse, die geschehen sind, und nicht auf die zahllosen Ereignisse, die nicht geschehen sind. Jedes hervorstechende Ereignis aus jüngster Zeit kann zum Kern einer kausalen (Ursache-Wirkungs-)Erzählungen werden.
Bei diesen Bewertungsprozessen sind dann intuitiv Normen als Vergleichsgrößen, Heuristiken (Faustregeln), Erinnerungshintergründe, wie auch aktuelle Eindrücke oder die Meinung von Meinungsführern sehr wichtig und verändern die entstehende Einschätzung einer Sachlage.

Den Fehler, den Menschen bei der Fokusierungs-Illusion (enger Frame) begehen, bezieht sich auf die Beachtung ausgewählter Momente oder Fakten und die Vernachlässigung dessen, was zu anderen Zeiten oder sonst noch geschieht.
Wir neigen hier zum Überbewerten von Ergebnissen kleiner Stichproben, die statistisch wenig aussagekräftig sind, oder zur Überschätzung von dem, was wir gerade im Fokus unserer Aufmerksamkeit haben (Verfügbarkeit: z.B. Corona oder Ukrainekrieg oder einzelne Bauprojekte in der Gemeinde, losgelöst von anderen Erfordernissen betrachtet).
Zugleich werden Risiken unterschätzt, da die Betrachtung des nur engen Bezugsrahmens viele Aspekte ausblendet.
Hinzukommt unsere Tendenz, eher zu Glauben als zu Zweifeln.

Untersuchungen zeigten immer wieder, dass Entscheidungen, bei der die separate Einzelbetrachtung eines Themas gewählt wurde (enger Frame), eher emotional dominiert sind, während bei einer gemeinsamen, vergleichenden Betrachtung ähnlicher oder umfänglicher Themenfelder (erweiterter Frame) die Entscheidungen, den Anforderungen der Rationalität eher gerecht werden.
Allerdings muss man auch hier auf der Hut sein und genau betrachten, wie die Bezüge und Referenzwerte gesetzt werden; welchen (persönlichen bzw. gruppenspezifischen) Interessen hier entsprochen wird.

Das alte Zwei-Systeme-Modell des Geistes, das eine biologische und psychologische Seite getrennt sah, ist inzwischen in ein System vielfältiger Verschränktheiten integriert, in der Negativität und Flucht stärker sind als Positivität und Annäherung. Diese Mechanismen dienen dem Überleben. Hier ist es insbesondere die Amygdala aktiv, die u.a. als Belohungszentrum es Gehirns angesehen wird, die aber auch bei anderen emotionalen Zuständen aktiviert ist.
Da spiegelt sich die evolutionäre Geschichte in den automatischen Funktionen von System 1 wieder. (Darauf komme ich später noch zu sprechen.)

Bei der persönlichen Lebensgeschichte ist die Verwendung der Lebenszeit eines der Elemente, über die ein Mensch mehr oder weniger selbst bestimmen können.
Es ist logisch, die Zeiterfahrung des erlebenden Selbst als eine Folge von Momenten zu beschreiben, denen jeweils ein bestimmter Wert zugemessen wird. Wir könnten das Leben mit all seinen Entscheidungen also als Summe von mehr oder weniger bedeutsamen Momenten auffassen. Aber so werden die Episoden nicht mental repräsentiert (gespeichert). “Im Gehirn vergeht keine Zeit” – elektrochemische Impulse im Gehirn sind heute wie damals oder morgen immer nur elektrochemische Ereignisse im Jetzt.
Unser erinnerndes Selbst erzählt (konstruiert und präsentiert – repräsentiert nicht, wie ein Lebensfilm) uns jedoch Geschichten und trifft Entscheidungen, in denen die Zeit keine angemessene Berücksichtigung findet.
Im Erzählmodus wird eine Erinnerung zu einer Episode durch einige wenige entscheidende Momente dargestellt, insbesondere durch Anfang, Höhepunkt und Schluss. Die Dauer wird vernachlässigt.
Das führt immer wieder zu Einschätzungsfehlern, da erfundene, retuschierte Vergangenheiten zu Fehleinschätzungen bei der Vorhersage von Zukunftserwartungen führen, die dann in der Realität immer wieder korrigiert werden müssen.

Allgemein lässt sich sagen, dass in relativ stabilen Umwelt-(Kontext)-Bedingungen, wie auch für kurzfristige Vorhersagen (wie bei Wettervorhersagen) und mit hinreichend guten Informationen eine relativ gute Vorhersage-treffgenauigkeit erzielen lässt.
Bei Langfristprognosen (z.B. 25-Jahres-Abschätzungen wie beim Kunstrasenplatz) sind die Unwägbarkeiten so groß, dass die Zukunftserwartungen hochgradig spekulativ sind (z.B. auf Kosten-, Vereins- oder Klimaentwicklung).
Es kann ja immer nur mit dem Kenntnisstand von heute gearbeitet werden.
Dabei wird das, was wir gerade sehen (in den Fokus unserer Aufmerksamkeit rücken) für hochbedeutsam gehalten und das, was wir nicht sehen und wissen – zum Teil aber bedenken könnten (wie z.B. Preissteigerungen – wie bei Bauhof- und Feuerwehrneubau, Klimaveränderungen) – wird vernachlässigt; es tritt in den Hintergrund (bleibt aber wirksam).

Hinzu kommt, dass wir uns lieber mit Menschen umgeben, die unsere Meinung bestätigen (in-group), als mit solchen, die andere Haltungen, Perspektiven oder Vorstellungen haben. Damit einstehen Gruppen, zu denen man dazu gehört, während andere eben draußen sind (out-group) … und dort toleriert oder bekämpft werden.

Am Beispiel des Kunstrasenplatzes (was selbstverständlich für alle Projekte, die gerade in der Gemeinde verfolgt werden gilt!) könnte man sagen, dass die Fußballvereine ihre Interessen aus einer verständlichen Innenansicht (Betrachtung des eigenen Einzelfalles = eng gesteckter Frame) vertreten und alle Fakten verständlicherweise so auswählen, dass sie ihren Bedürfnissen entsprechen, während gewählte Volksvertreter eine Außenperspektive einnehmen (sollten), die weitere Aspekte (vergleichbare Projekte, andere Interessen, andere Projekte in Arbeit) mit in den Blick nimmt.

Stimmen die Zielrichtungen der Gruppierungen überein, kommt es zu Beschlüssen, die alle befriedigen.
Weichen die Zielrichtungen der Gruppen voneinander ab, steht man – ob man will oder nicht – mitten in einem Konflikt, so dass am besten in Verhandlungen ein Interessenausgleich gesucht und Lösungen gefunden werden, von denen beide Gruppen profitieren. Dazu muss man miteinander sprechen, unbequeme Fragen zulassen und Lösungen diskutieren.
Am Ende gibt es ja nicht nur die entweder-oder-Lösungen, sondern deutlich mehr gute Möglichkeiten, die den Kontrahenten aber häufig erst in der Kooperation, im Miteinander, statt im Gegeneinander, offenkundig werden.
Unterschiedliche Ziele erzeugen jedoch immer Spannungen. Ambivalenzen oder gar Mehrdeutigkeiten, die schwer auszuhalten sind und leicht eine aggressive Stimmung erzeugen, da die eigene Position, die aus der Innenansicht ja unstrittig erscheint, durch die Außensicht und die dort aufgeworfenen Fragen bedroht werden könnte.
Die Wahrnehmung von Bedrohung wird in unserem Gehirn immer – gegenüber Chancen – privilegiert behandelt, wie es im Interesse der Selbsterhaltung auch sinnvoll ist. Dabei sind selbst symbolische Bedrohungen oder negativ besetzte Wörter (wie z.B. Krieg, Kosten) Hingucker und ziehen die Aufmerksamkeit schneller auf sich, als positiv besetzte (wie z.B. Frieden, Jugendförderung).

In einem Artikel im Gießener Anzeiger vom 16.5.2022 über die Jahreshauptversammlung des TSV Fellingshausen über das „lohnenswerte Großprojekt“, für das der TSV federführend ist, werden solche Aspekt, wie sie oben beschrieben sind sichtbar. Es wird berichtet:
„Der Vorsitzende bedauert, dass inzwischen die Maßnahme durch kommunalpolitisches Störfeuer torpediert werde.“ … „Der Kunstrasenplatz lohne jede Investition, weil sie zukunftsgerichtet sei und vor allem mit Blick auf den Nachwuchsfußball langfristig optimale Rahmenbedingungen für den Sport und Trainingsbetrieb darstelle und den Fußball in Biebertal insgesamt zusammenwachsen lasse, hieß es auch aus der Versammlung. Gerade die Jugendspielgemeinschaft mit ihren über 150 Kindern und Jugendlichen von den Bambinis bis zur A-Jugend sei ein Erfolgskonzept, das auf sein 30-jähriges Bestehen zurückblicken kann.“
Jenseits des Zeitungsberichtes dürfte der gerade gelungen Aufstieg dreier Mannschaften des FSG einen Anreiz zur Belohnung (enger Frame) schaffen.

Sind Güter begehrenswert, betrachten wir Menschen für unsere Abschätzungen des Nutzens einen Referenzpunkt, der sich auf die gegenwärtige Situation, einen erhaltenswerten Status quo oder auch auf einen Zielpunkt (Verfügbarkeitserwartung) beziehen kann.
Wer etwas besitzt oder vermeint besitzen zu müssen/können, erwägt das Unlustgefühl, das mit dem Weggeben verbunden ist. Wenn man etwas nicht besitzt, erwägt man die Lust, die mit dem Erwerb verbunden ist.
Derartige Annäherungs- oder Vermeidungsbewegungen gehören zu den Grundbedingungen unserer Natur.
Dabei ist die Reaktion (der Schmerz) über einen Verlust deutlich stärker, als die Reaktion (das Lusterleben) auf einen entsprechenden Gewinn.
Auch ein Framing von Gewinn oder Verlust bzw. Behalten oder Verlieren übt eine starke Wirkung auf Entscheidungen aus.
Zudem: hat man etwas zu verlieren (und sei es eine Option, eine Möglichkeit) so kämpft man risikofreudiger,
während man bei Gewinnchancen mehr auf sichere, risikoarme Optionen aus ist und eher den Status quo verteidigt.

Leider hat es unser schnelles, energiesparendes, automatisch und mit Heuristiken (Faustregeln) arbeitende Denken (System 1) nicht so mit Summen, Statistik oder Wahrscheinlichkeitsrechnungen (System 2), da diese Funktionen erst viel später in der Evolution vom Großhirn entwickelt wurden,
Selbst Fachleute, die es besser wissen, fällen häufig emotionale, statt rational begründete Entscheidungen.
Denn System 1 arbeitet mit Mittelwerten, markanten Episoden und schnellen Schätzungen, interessiert sich weniger für Summen, Fakten oder die Qualität und Güte von Informationen.
(In der Werbung z.B. wird immer wieder das “Argument” “klinisch getestet” angeführt, aber an wie vielen Probanden, auf welchem Evidenzniveau, mit welchem Ergebnis wurde was genau untersucht? Das “Argument” ist leer, Unsinn.)
Es ist unser Mittelhirn mit seinen affektgeleiteten Bewertungen, das noch vor jeder Vernunft darüber entschiedet, welche Informationen zum jüngeren Großhirn weitergeleitet werden, z.B. ob hungrig, sexuell appetent, müde usw., je nach Motivation oder Stoffwechsellage, sind andere, grundlegendere Belange wichtiger, als vernünftige.
So werden statistische Daten und Sachargumente im schnellen, unbewusst arbeitenden System 1 meist so behandelt, dass sie zur Kenntnis genommen und ad acta gelegt werden,

So werden z.B. die Anzahl der in Biebertal Sport treibenden oder andere förderungswürdigen Interessen verfolgende Kinder nicht in Relation zu den fußballspielenden Kindern gesehen oder eine Gesamtkonzeption entwickelt, aus der heraus man für alle sinnvoll erscheinende Maßnahmen plant. Ökologische Überlegungen werden gegenüber den aktuellen Bedürfnissen zurückgestellt und klein gerechnet, Verkehrsaspekte werden optimistisch eingeschätzt usw., – ähnliche Mängel in der Gesamtplanung werden gerade an verschiedenen Stellen im Ort diskutiert.
Aber auch der Einsatz der knappen verfügbaren Mittel für die Gesamtzahl der geplanten Projekte blieb bislang in der Diskussion weitgehend außen vor; ebenso wie die Belange älterer Menschen, denen Vereinsamung droht.
Unterschiedliche Auffassungen über die mit Projekten (Kunstrasenplatz, Familienzentrum in Königsberg und Fellingshausen, Mehrzweckhalle in Krumbach, Baugebiet und Feuerwehrgerätehaus in Fellingshausen, Pump Track = Mountainbikestrecke oder Bürgerpark in Vetzberg, Straßenbau und vieles mehr) verbundenen Kosten standen neben ökologischen und gesellschaftlichen Gesichtspunkten in der Diskussion von Bürger/innen und politisch Verantwortlichen,
Denn die verschiedenen Aspekte müssen gewichtet, beschlossen und bei ausgeglichenem Haushalt getragen werden.
Da sind ein Kunstrasenplatz z.B. oder ein Bürgerhaus nicht das Projekt der Vereine oder nur eines Ortsteils, es ist die gesamte Gemeinde betroffen, die bei den Vorhaben einen erheblichen bis Großteil der Kosten trägt – auch wenn Fördergelder die zu stemmende Gesamtsumme abmildern.

Durch Wiederholungen von Wunschzielen (wie auch der Illusion mit Fördergeldern (Zuschüsse) finanzieren uns andere, was wir gerne hätten) entsteht ein Gefühl von Vertrautheit und kognitiver Leichtigkeit (geringer Arbeitsaufwand beim Denken), vielleicht sogar von Glaubwürdigkeit und ein positiver Enthusiasmus in Erwartung der Machbarkeit.
Allerdings könnte so der Fehler der allzu optimistischen Prognoseschätzungen passieren, wenn die nicht Experten sich die Worte der sich selbst überschätzende Experten beim Wort nehmen. Das kann dann sehr teuer werden.

Bedenken lassen sich immer leicht finden, denn der Rahmen der möglichen Hintergründe sind viele. Andererseits darf nicht nicht entschieden, nicht nicht gehandelt werden. Daher ist Optimismus hoch geschätzt.
Sowohl gesellschaftlich wie am Markt belohnen Menschen diejenigen stärker, die gefährlich irreführende Informationen bereitstellen, als diejenigen die die Wahrheit sagen.
Aus eigenem Erleben kann ich z.B. berichten, dass Ärzte selten das Ausmaß ihrer Unsicherheit angeben und dass sicher erscheinende Kollegen beliebter sind, als unsichere. In der Pathologie, wo die zuvor sicher geglaubten Diagnosen der Kliniker überprüft werden, stellt sich bei Überprüfungen heraus, dass die Todesursache in 40 % der Fälle von der klinischen Diagnose abwich.
Unsicherheit kann lähmend wirken, besonders wenn viel auf dem Spiel steht. Da hält man sich oftmals lieber an vorgebliches Wissen: Die Erfolgsaussicht von 98 %, dass eine OP einen guten Ausgang hat, fühlt sich z.B. deutlich angenehmer an, als die Sorge, dass die OP bei 2 % der Operierten schief geht.
Optimistische Einschätzungen funktionieren leichter, da sie sich auf ein konkretes, vorstellbares Ziel konzentrieren, während pessimistische Erwartungen sich lediglich auf diffuse, nicht näher zu benennende Ereignisse beziehen.

Ein optimistischer Erklärungsstil fördert zudem. laut Martin Seligman, dem Begründer der Positiven Psychologie, auch die seelische Widerstandskraft (Resilienz), indem das eigene Selbstbild verteidigt wird: Der optimistische Stil besteht im Wesentlichen darin, sich Erfolge als eigenes Verdienst anzurechnen, während man sich für Misserfolge nicht tadelt, sie lieber anderen zuschreibt.
Das Hauptproblem der Selbstüberschätzung besteht dann darin, dass der Grad des subjektiven Überzeugtseins von der Kohärenz, Aktualität und Anschaulichkeit der erzählten Gesichte bestimmt wird, die man konstruiert hat,
nicht von der Güte und Menge der Informationen, die die Geschichte stützen oder von rechnerischen Wahrscheinlichkeiten.
Dabei werden negative Erwartungen stärker gewichtet als positive und seltene Ereignisse werden bei negativen Erwartungen eher vernachlässigt, während positiven Erwartungen meist überschätzt werden.

Quelle: Schule und Familie.de

Vorbeugend hat sich der Ansatz der (vor dem Tod =) “Prämortem-Methode” herausgestellt:
Wenn eine Organisation kurz davor steht, eine wichtige Entscheidung zu treffen, aber noch keinen formlichen Beschluss gefasst hat, sollte sich eine Gruppe von Personen, die bestens mit der Entscheidung vertraut sind, zu einer kurzen Sitzung zusammenfinden. Die Sitzung beginnt mit einer kurzen Ansprache:
“Stellen Sie sich vor, wir befinden uns ein Jahr in der Zukunft. Wir haben den Plan in seiner jetzigen Fassung umgesetzt. Das Ergebnis war eine Katastrophe. Nehmen Sie sich bitte fünf bis zehn Minuten Zeit, um eine kurze Geschichte dieser Katastrophe zu schreiben.”
Gary Kleins Prä-mortem-Analyse hat zwei entscheidende Vorteile: Sie überwindet das Gruppendenken, das sich auf viele Teams auswirkt, sobald eine Entscheidung gefallen zu sein scheint, und sie lenkt die Fantasie sachkundiger Personen in eine dringend benötigte Richtung, nämlich Zweifel zuzulassen.
Denn in dem Maße, wie sich ein Team auf eine Entscheidung einigt – insbesondere dann, wenn der Teamleiter seine Meinung kundtut -, werden öffentlich geäußerte Zweifel an der Vorteilhaftigkeit der geplanten Maßnahme allmählich unterdrückt und schließlich sogar als Beleg für die fehlende Loyalität gegenüber dem Team und seinen Anführern behandelt.
Die Möglichkeit, nach Gefahren zu suchen, die bis dahin nicht in Betracht gezogen wurden, begrenzt das mögliche Schadenpotential, die durch die Verzerrungen der Verfügbarkeit von Informationen und durch unkritischen Optimismus in vielen Fällen zu bedenken sind.

Ebenso könnte es hilfreich sein, die Entscheidungsträger vor Beginn einer Debatte ihre Meinung aufschreiben zu lassen. Denn mit dem Statement des (vielleicht sogar charismatischen) Anführers ändert sich häufig die Einstellung der Gruppenmitglieder.


Vielleicht ist der eine oder die andere angeregt, sich das Hörbuch oder die nahezu 600 Seiten des Buches zu Gemüte zu führen. Gerade sehe ich da auf der aufgeschlagenen Seite noch den Satz: “Nach Gottmans Überzeugung erfordert eine stabile Beziehung, dass positive Interaktionen die negativen mindestens im Verhältnis 5 : 1 übertreffen.”
In diesem Sinne, vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und Respekt, dass Sie den Artikel bis hier verfolgt haben.

Quelle: Daniel Kahneman (Nobelpreisträger für Wirtschaft, Psychologe), Schnelles Denken, Langsames Denken, 2011, 9,Aufl., Siedler

Geheime Mächte

„Ich glaube, es ist eine traurige Wahrheit, dass wir unserem Affenzustand noch sehr nahe sind und dass die Zivilisation nur eine sehr dünne Decke ist, die sehr schnell abblättert.“

Zitat aus einer Tonaufnahme von Fritz Bauer in Frankfurter Ausstellung: 
Fritz Bauer. Der Staatsanwalt. NS-Verbrechen vor Gericht (2014)

Die Gemeinde Biebertal ist im letzten Jahr Mitglied im Fritz Bauer Institut geworden.
Beweggründe: die Geschichte nicht vergessen, aus der Geschichte lernen.

Das Fritz Bauer Institut in Frankfurt/Main beschäftigt sich mit der Geschichte und Wirkung des Holocaust.
Es ist eine unabhängige, zeitgeschichtlich ausgerichtete und interdisziplinär orientierte Forschungs- und Bildungseinrichtung, in dem die Geschichte der nationalsozialistischen Massenverbrechen und deren Wirkung bis in die Gegenwart untersucht und dokumentiert werden. Das Institut ist mit einem Lehrstuhl an die Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main angeschlossen.

Leider erleben wir zur Zeit, 77 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges, mit den Geschehnissen in der Ukraine, wie Recht Fritz Bauer, von 1956 bis 1968 Generalstaatsanwalt in Hessen, hatte.
Leider hat sich die Lehre aus den zwei schrecklichen Weltkriegen des 20. Jahrhunderts: „Nie wieder Krieg“ längst relativiert und auch die in der Kriegsrethorik angezeigten „Bösen“ zeigen sich als austauschbar – ohne dass sich am Prinzip etwas ändert. Je weiter man vom anderen (real körperlich wie vom Kenntnisstand her) entfernt ist, um so leichter eskalieren Streitsituationen (sowohl im privaten wie unter Staaten).


Derzeit haben Verschwörungsmythen wieder Hochkonjunktur.
Im Zuge der Flüchtlingswelle aus den Kriegsgebieten in Afghanistan und Syrien sowie aus afrikanischen Staaten 2015 wurde von einer angebliche „Islamisierung Deutschlands“ phantasiert, wie auch vom geplanten Austausch der deutschen Bevölkerung (im Nationalsozialismus damals „Umvolkung“ genannt). Zeitgleich wurden klassische Medien als „Lügenpresse“ (nicht weit von Göbbels „Systempresse“ entfernt) diffamiert und behauptet, öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten berichten einseitig im Auftrage der Regierung. Ähnliche Mutmaßungen kursierten bald über vermeintliche Ursachen und Ziele der Covid-19-Pandemie, während der wissenschaftlich längst bewiesene Klimawandel gleich ganz geleugnet wurde. Parallel keimten antisemitische Parolen wieder auf und feindselige Übergriffe nahmen zu. Wie im Mittelalter – wo zu Zeiten der Pest Juden Brunnenvergiftung vorgeworfen wurde, wird heute wieder eine angebliche Urheberschaft an Plänen, die sich gegen die „wahren“ Interessen des Volkes richten, unterstellt. Dabei ist auffällig, wie die Rhetorik an die Propaganda im Nationalsozialismus anknüpft und eine verabscheuungswürdige Sprache und Denkweise von rechten Politikern hoffähig gemacht wird.

Wie im NS-Regime die durch Krieg annektierten Gebiete „germanisiert“ werden sollten, so spricht auch Herr Putin inzwischen mehreren anderen souveränen Staaten ihr Existenzrecht ab und „holt sie in das russische Großreich vor dem Zusammenbruch der UDSSR zurück“. Auch hier ziehen angeblich Juden im Hintergrund die Strippen – wie der Jude Selenskyj und US-amerikanische Finanzinvestoren. Irrationaler Weise rechtfertigt Putin in seiner Erzählung von der militärischen Sonderaktion – anknüpfend an den siegreichen Feldzug gegen die Deutschen im 2. Weltkrieg – zugleich (und das ist typisch für Verschwörungsmythen, dass Widersprüche in sich überhaupt kein Problembewusstsein in der Wahrnehmung ihrer Anhänger auslösen) die Ausrottung der Nazis in der Ukraine. Zwar gibt es solche tatsächlich, wie in vielen Staaten mittlerweile, doch stellen sie überall mit ihrem kruden Gedankengut nur eine Minderheit in der Gesamtbevölkerung dar. Vergleichsweise werden auch in den USA Juden für die Migrationsbewegungen aus Lateinamerika verantwortlich gemacht. Einfache Erklärungen für komplexe Problemlagen lassen sich eben einfacher denken und glauben, kosten nicht so viel Durchdringungsarbeit.
Dabei gibt es die Konstruktion einer Bedrohung (die durchaus real sein kann) allerdings nur innerhalb eines Konkurrenzmodells; während die Idee einer Kooperation auf den Gedanken an das „Recht des Stärkeren“ verzichten kann und dafür das Gemeinwohl in den Blick nimmt.


Im Zusammenhang mit den aktuellen Weltkonflikten finden allgemein Spekulanten aller Herren Länder, die in Hedgefonds Geld von Anlegern einsammeln und dann mit riesigen Summen spekulieren bzw. auf Markttrends Wetten wenig Beachtung.
Hedgefonds sind „alternative Geldanlagen“, weil sie nur einem bestimmten Personenkreis zugänglich sind; Mindestanlagevolumen meist bei 500.000€ oder mehr.
Steigen in Krisengebieten oder durch Marktwetten an den Rohstoffbörsen z.B. die Nahrungsmittel- oder Energiepreise, werden zunächst ärmere Länder, später auch wirtschaftlich stabilere Staaten destabilisiert. Es kommt zu Unruhen (wie z.B. vor dem arabischen Frühling). Die politische Instabilität in Regionen wächst, mit ihr die Unsicherheit und weitere Wetten auf zukünftige Entwicklungen des Marktes, bei z.B. krisenbedingt niedrigerer Produktion und steigende Preise, lassen sich nun wiederum relativ sicher vorhersagen. Daher können insbesondere in Zeiten großer Unsicherheit (Krisen) enorme Kapitalgewinne auf Kosten anderer erzielt werden. Denn Ziel der Fondsmanager von Hedgefonds ist es, möglichst hohe Rendite für die Investoren zu erzielen (ohne Rücksicht auf die Folgen). Das geschieht am Rechner mit Hilfe von Algorihytmen in Sekundenbruchteilen, immer wenn der Kurs sich bewegt. Dabei sind die Hedgefonds im Gegensatz zu traditionellen Investmentfonds überaus unreguliert, haben eine nur geringe Verfügbarkeit und dürfen zudem auch Leerverkäufe tätigen – also mit Aktien und anderen Papieren spekulieren, die sie nur zeitweilig geliehen haben – was die Marktmacht und den Einfluss auf Entwicklungen erhöht.

Bedeutsam in diesem Zusammenhang ist auch, dass die Einnahmen von Rohstoffen in der Regel nicht zum Wohl der Bevölkerung verwendet, sondern durch Waffenkäufe zur Stabilisierung der herrschenden politischen Elite genutzt wird.
Dabei steht z.B. die Höhe des Öl- oder Gaspreises mit der Wahrscheinlichkeit kriegerischer Auseinandersetzungen in direktem überzufälligem Zusammenhang. Man kann es sich dann eben leisten … zumal die Zerstörung seit Jahrzehnten schon in Stellvertreterkriegen in andere Länder getragen wird und die eigene Bevölkerung weitestgehend nicht direkt von den Gräueln betroffen sind bzw. leichter verdrängen kann, da es ja „weit weg“ stattfindet.
Daher wurden auch z.B. die Kriegsverbrechen in Syrien, Tschetschenien usw., aber auch in Vietnam, Irak oder Somalia, als weniger bedrohlich wahrgenommen, als nun der „Krieg in Europa“.

Quellen: Fritz Bauer Institut,
Wikipedia,
NDR,
Einsicht 2021 – Bulletin des Fritz Bauer Instituts – Geheime Mächte, Antisemitismus und Verschwörungstheorien, S. 37;
Artemediathek – Boom und Crasch
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„Krisen beeinflussen Gemeindeentwicklung“

Diese Schlagzeile erschien vor 20 Jahren.
Schon damals stand es um die Finanzen der Gemeinde nicht gut. Bis heute wurden daraus keine Konsequenzen gezogen, die die Einnahmenseite des Haushaltes gravierend zu verbessern – ganz im Gegensatz zu unserer Nachbargemeinde Wettenberg, die deutlich flexibler auf Anfragen für Gewerbeansiedlung reagierte. Dennoch gibt es weiterhin Begehrlichkeiten, wie Notwendigkeiten, die die Ausgabenseite des Haushaltes und damit die Bürger belasten. Aktuell wird darüber wieder über den Haushalt in der Gemeindevertretung gerungen.

2021 gedenken wir jedoch auch der 8jährigen Julia Hose, die 2001 im ganzen Dorf gesucht wurde und am Ende doch einem schrecklichen Verbrechen zum Opfer gefallen war.

2001 war auch das Jahr, in dem der ganze Ort hermetisch abgeriegelt wurde und man nur über Desinfektionsschleusen herein- oder herauskommen konnte. In Blutproben waren zwei Verdachtsfälle auf die Maul- und Klauenseuche bei Schafen aus Krofdorf-Gleiberg und Biebertal-Königsberg festgestellt worden. Auch wenn die Tiere keinerlei Anzeichen auf die Viruserkrankung aufwiesen, wurden damals sicherheitshalber 41 Tiere getötet.

Zwei MKS-Verdachtsfälle in Hessen
 Foto: AFP

Ein Kunstrasenplatz für Biebertal

Screenshot aus dem Brief an die Ortsbeiratskandidaten vor der Wahl 2021

Ein echtes Vorzeige-Leuchtturmprojekt in Biebertal zum Thema der Integration der Ortsteile, Vereinsleben sowie Jugend- und Sportförderung, ist der Zusammenschluss der Sportvereine SKG Rodheim-Bieber, TSV Fellingshausen, Spielvereinigung Frankenbach, SG Vetzberg und des Fördervereins Fußball Biebertal. Gerade Mannschaftssport hat eine wichtige Funktion in der Sozialisation junger Menschen; also ein Grundsatzentscheidung für die Gemeinde!

Die Gruppierung beschäftigten sich seit 2017 mit dem Thema Kunstrasenplatz in Biebertal. Es wurden Standort-diskussionen geführt, Seminare besucht, verschiedene Szenarien und Vorbereitungen erarbeitet und Kosten-schätzungen eingeholt. Am Ende hätten sich alle Vereine einstimmig auf Fellingshausen festgelegt, um den dortigen geschotterten Hartplatz in einen Kunstrasenplatz umzuwandeln.
Dies sei gegenüber einem Neubau deutlich kostengünstiger. Auch sei ein hochwertiges Funktionsgebäude und ein Teil der benötigten Infrastruktur bereits vorhanden. Es wurden sogar bereits eine Baugrunduntersuchung, eine Schallschutz-Emmissionsberechnung und eine Massenermittlung aufgrund der Schieflage des vorhandenen Hartplatzes beauftragt und die Bürgermeisterin frühzeitig in Kenntnis gesetzt. Sie habe in Gesprächen mit dem Forstamt bereits Flächen für eine etwaige Erweiterung der aktuellen Parkplätze sichten können.
Dennoch bleiben Zweifel, ob die Wahl der Vereine eine gute ist und ob alle Bürger die letztendlichen noch unklaren Kosten für das Projekt tragen sollten oder wollen.

In einem Schreiben der Vereinssprecher Volker Reeh (TSV Fellingshausen) und Burghard Mandler (SKG Rodheim-Bieber) an die Kandidaten der Offenen Liste Fellingshausen vor der Ortsbeiratswahl im März 2021 heißt es:

„Die über 80 aktiven Fußballspieler im Erwachsenenbereich, sowie über 120 Jugendfußballer, jagen bekanntermaßen in der Fußball-Spieler-Gemeinschaft und der Jugend-Spiel-Gemeinschaft dem runden Leder nach.
Was derzeit fehlt und vor allem für eine erfolgreiche Jugendarbeit und die Zukunft des Biebertaler Fußballs nicht zu ersetzen ist, ist ein Kunstrasenplatz, über welchen unserer Nachbargemeinden ausnahmslos verfügen. …

Kunstrasenplätze sind modern, pflegeleicht und können ganzjährig genutzt werden. …
Die Kostenstruktur sieht unter anderem Fördermittel des Landes, des Landessportbundes, des Hessischen Fußballverbandes und des Sportkreises Gießen vor. Dazu kommen Eigenmittel der Vereine und der Gemeinde Biebertal.“

Auf Empfehlung eines beratenden Rechtsanwaltes wollen die Vereine eine GbR gründen, die dann als Bauherr fungieren könnte. In diesem Sinne betrachten sich die Vereine denn auch als private Initiative, die sich einen Kunstrasenplatz auf ihrem von der Gemeinde gepachteten Gelände errichten möchte.

Bereits im Mai 2021 – also weit vor ersten Diskussionen und Entscheidungen in der Gemeindevertretung im November 2021 – erschien im Gießener Anzeiger ein Artikel „Kicken auf Kunstrasen – In Fellingshausen entsteht für 600.000 € ein Fußballplatz auf dem neuesten Stand der Technik / Zuschüsse in Aussicht gestellt“ – so als ob alles schon beschlossene Sache wäre.
Die Bürgermeisterin, hier auch im Bilde, erklärte sich nicht verantwortlich für das, was die Presse schreibt. Sie ist jedoch klar pro Kunstrasenplatz Fellingshausen und vertritt die These, es sei eine Grundsatzentscheidung, ob man den Kunstrasenplatz wolle oder nicht – ähnlich, wie die Gemeinde sich ein Familienbad leiste.
Ob die Entsprechung auf der Ebene der Kosten für die Gemeinde mit dieser Aussage mit gemeint war?
Wesentliches Argument sie hier, dass der Kunstrasenplatz schon seit Jahren im Geschäftsgang der Gemeinde ist, nie realisiert wurde, aber einen wesentlichen Beitrag zur Jugendförderung darstelle. Vorbereitungen für die letztlich entscheidungsverantwortlichen Gremien in der Gemeinde, insbesondere in Punkto Kosten und Zeitschiene, Investitionen und Fördermittel sowie spätere Betriebsführung sei mit den Vereinen geklärt.
Realistische, konkrete Zahlen (außer den veralteten Annahmen) wurden jedoch nie vorgelegt, so dass die Gemeindevertreter aus den Fraktionen der SPD und der Freien Wähler im November ohne konkret zu wissen, über welche Summen hier geredet wird – 500.000 €, 600.000 €, 800.000 € oder 1 Mio – für das Einstellen von 500.000 € in den Haushalt für das Projekt stimmten.
Argument: nur so könnten die Vereine Fördergelder beantragen – bis zu 200.000 € standen da im Raum.

Aber

Vertreter des Ortsbeirates Fellingshausen waren weder bei diesem Treffen, noch bei einem Treffen mit Anwohnern, informiert worden. Auch später wurde seitens der Vereinsvertreter die Auffassung vertreten, den Ortsbeirat ginge das private Projekt der Vereine nichts an.
Als das Projekt dennoch bei einer Ortsbeiratssitzung auf der Tagesordnung stand, kamen reichlich Fußballer in Trikots, um für ihr Anliegen zu demonstrieren – weitere Angelegenheiten des Ortes interessierten sie nicht. Ebenso waren kritische Fragen zum Projekt nicht wirklich erwünscht. Am Ende der Ortsbeiratssitzung war (hoffentlich auf beiden Seiten) zumindest die Hoffnung entstanden, dass der Austausch der Argumente zu mehr Verständnis der anderen Seite geführt habe.
Im Laufe der folgenden Wochen jedoch mehrten sich wieder die kritischen Fragen, nachdem sich erste kontroverse Diskussionen (wir berichteten darüber im April 2021.) schon gelegt hatten.
Die wichtigste Befürchtung “Mikroplastikbelastung der Umwelt” ist sicherlich nicht auszuschließen, sei aber bei den neueren Belägen kein gravierendes Thema mehr – so die Vereinsvertreter. Dann aber tragen Im Herbst, nachdem Kostenschätzungen aus dem Jahr 2018 im SKS-Ausschuss vorgelegt worden waren, vor allen zu den dargestellten Kosten des Projekts. Diese alten, auch damals schon nur groben Schätzungen blieben auch in der Sitzung der Gemeindevertretung ohne aktuelle Zahlen, die mit ca. 30 % Kostensteigerungen deutlich höher zu erwartende Kosten bedeuten, nämlich ca. 1/3 teurer als angenommen: also aus 600.00 werden 900.000 €, aus 900.000 werden 1,3 Mio € plus weiterer Folgekosten:

  • Nun aber spielen derzeit täglich Kinder auf dem Sportplatz, denen ihr Spielgelände und Treffpunkt abgenommen wird, damit (andere) Kinder auf dem Platz spielen können. Denn wenn der Kunstrasenplatz dort errichtet würde, wird das Gelände umzäunt und abgeschlossen.
    Alternativ wurde von der Bürgermeisterin dann eine Neugestaltung des aktuellen Fellingshäuser Festplatzes vorgeschlagen, dessen Finanzierung aus dem Topf der Dorfentwicklung kommen könne. Im Rahmen der Dorfentwicklung war dann eine Aufwertung des Festplatzes – für Fellingshäuser, Rodheimer und Bieberer Kinder gut mit dem Fahrrad zu erreichen – nichts mehr zu hören. Zudem waren dort in der Zwischenzeit in unmittelbarer Nähe im Rahmen der Renaturierung des Bachbettes zwei Regenrückhaltebecken ausgehoben worden, die ein unbeaufsichtigtes Spiel von Kindern kaum zulassen würden.
  • Pflege des Platzes, so vertraglich bereits geregelt, übernimmt die Gemeinde.
    Bei einem Waldsportplatz dürfte der Pflegeaufwand (Blätter, Moos (wenig Sonnenlicht), im Sommer wässern (Staubbildung), im Frühjahr Schmelzwasser in den Anliegergärten) usw. erheblich sein.
  • Die vorhandene Flutlichtanlage, als Vorteil des Standortes gepriesen, muss auf LED-Licht umgerüstet werden.
  • Die Selbstbeteiligung der Vereine sind im Wesentlichen mit Arbeitseinsätzen veranschlagte Eigenleistungen, die als finanzielle Einbringungen – ca. 40.000 € – veranschlagt wurden. Sponsoring (z.B. Verkauf von Platzflächen je m², Elfmeterpunkt, Mittelpunkt, Sponsorenwand, Firmenspenden etc.) sollen hinzukommen – Erfolg und Summe fraglich.
  • Entsorgung und Erneuerung in 10 – 15 Jahren sind nicht in der Kalkulation, ebenso der Ankauf von Wartungsmaschinen, Umzäunung, möglicherweise neue Entwässerung. Stromkosten oder der Ausbau von Parkplätzen – Aufgabe der Gemeinde.
  • Ein größerer Parkplatz am Startpunkt zum Dünsberggipfel wird zu mehr Verkehrsaufkommen führen – denn Angebot schafft Nachfrage. Angeblich aber würde es jedoch kein erhöhtes Verkehrsaufkommen, im Vergleich zu jetzt, geben. Denn der Spielbetrieb bliebe ja der gleiche. Aber kein Kind wird zum Training mit dem Rad auf den Dünsberg radeln.
    Da kommen Eltern aus allen Ortsteilen mit Autos. Zudem soll der Platz – Vorteil des Kunstrasen – ja dann ganzjährig bespielt werden. Als zusätzliche Entlastung sollten durch eingezeichnete Parkflächen in den umliegenden Anliegerstraßen ausgewiesen werden.
Parken bis in den Wald; Parksituation an einem Spiele-Sonntag. Ich habe mich bemüht, keine Autokennzeichen aufzunehmen, aber die reale Parksituation war noch schlimmer.
Parken oberhalb des TSV-Sportplatzes bis hinunter in die Straßen.
Eng doppelreihig geparkt ist für Rettungsfahrzeuge auf dem Zuweg zum Waldsportplatz vor Ort aus kein Durchkommen.

Alternative

Wenn schon ein Kunstrasenplatz für 200 Aktive für – realistisch gerechnet – ca. 1 Mio. € sinnvoll erachtet und aus gemeinschaftlichen Mitteln finanziert wird, dann ist es

1.) kein privates Projekt der Vereine, sondern eine erhebliche Investition der Gemeinde, die auch allen Bürger/innen zur Verfügung stehen sollte.

2.) gibt es in Rodheim ein Stadion, das an den ÖPNV abgebunden ist, das gut zugänglich, bereits umzäunt, bereits mit Schallschutzmauer versehen ist, bei dem es sowohl Umkleide- und Duschmöglichkeiten, sogar ein Getränkestand und reichlich vorhandenen Parkplatz gibt – wo lediglich die Flutlichtanlage fehlt.
Der Rasenplatz wird kaum bespielt – einmal, da er zu nass ist, ein andermal, da der Sommer zu heiß ist und der Rasen geschont werden muss. Es müsste also lediglich der Rasens abgetragen und mit Kunstrasen belegt werden. Zugleich hätten damit die Gemeindearbeiter eine Pflegestelle weniger, die Folgekosten wären reduziert.

Damit dürfte ein Kunstrasenplatz im Stadion Rodheim die kostengünstigste und verkehrs- sowie spieltechnisch beste Lösung sein – auch wenn es dann wieder heißt: Alles nach Rodheim! Zudem wäre der Platz für die Schule in Rodheim nutzbar, was in Fellingshausen schon wegen der Entfernung kaum – oder nur mit Bussen – zu bewerkstelligen wäre.

3.) dürfte nach der Regel “Wer bestellt, bezahlt“, die Verortung der Investition durch die gewählten Gemeindevertreter, die die Belange aller Einwohner zu vertreten haben, erfolgen, nicht primär nach den Meinungen von wenigen, auch wenn der Vereinsgedanke von hohem Wert ist. Dennoch stehen 200 aktive Spieler (und dann hoffentlich bald mehr),
ca. 2.000 sportbegeisterte Wähler am Ende ca. 10.000 Finanzierern des Projektes gegenüber.

4.) ist vor der Ausgabe von so viel Geld – incl. der nachfolgenden Kosten – eine offene Diskussion zu erwarten, statt dass mit massivem Auftreten die Lauten am Ende das Sagen haben (siehe Applaus während der Gemeindevertretersitzung, als mit den Stimmen von SPD und FW 500.000 € für das Projekt im Haushalt eingestellt wurden). Es kann nicht sein, dass sich wenige auf Kosten der Allgemeinheit ihre Träume erfüllen lassen wollen.
Am Ende macht es einen großen Unterschied, ob wir uns aus grundsätzlichen Erwägungen, da Schwimmen können Leben rettet, ein Schwimmbad leisten und mit hohen Zuschüssen subventionieren, oder ob wir einen Kunstrasenplatz bauen, weil alle anderen umliegenden Gemeinden so etwas auch bieten.
Konsumgüter kann man sich leisten, wenn man sie sich ihn leisten kann.
Wer aber soll das Wunschkonzert, das gerade in unserer Gemeinde gastiert, bezahlen? Woher soll das Geld kommen?

Das Projekt Dorfentwicklung

Dieses Logo wurde mittels einer Umfrage 2021
von Biebertaler Bürger/innen im Zuge eines Dorfentwicklungsprozesses ausgewählt.

Um mehr Transparenz in gemeindliche Prozesse zu bringen, die häufig von Seiten der Politik nicht (gut) kommuniziert und damit den Bürgern unbekannt sind, lesen Sie; denn, wie schon in der Nachricht zum Thema angekündigt: das wunderliche Ende kommt am Schluss.

Hier geht es also darum, die langen, für die Bürger am Ende teuren, Wege der Entscheidungen darzustellen.

Mit den Vorgaben des integrierten kommunale Entwicklungskonzeptes (IKEK) der Dorfentwicklung soll das kommunale Handeln mit bürgerschaftlichem Engagement ausgerichtet werden.
Dazu ist ein vorgeschriebener Prozessverlauf einzuhalten, um einerseits zu konkreten Projektideen und andererseits zu Förderanträgen zu kommen.

Das Logo ist, nach dem >Leitfaden zur Erstellung eines integrierten kommunalen Entwicklungskonzepts< für die Dorfentwicklung (früher Dorferneuerung) das Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landes-entwicklung, ein Aspekt der zu entwickelnden Identifikation der Bürger mit ihrer Kommune, also der Entwicklung einer Corporate Identity der Gesamtgemeinde Biebertal.
(Damit wird, wenn wir es kritisch betrachten, das eingeschlossen Mitgemeinte und unhinterfragte wirtschaftliche Denken auch im politischen Handeln erkennbar, das inzwischen nahezu alle Lebensbereiche durchdringt und Wertefragen zum Gemeinwohlhandeln oft außen vor lässt.)

Bürger haben vielfältige Wünsche an ihr Gemeinwesen.

In Königsberg z.B. soll das Familienzentrum renoviert und ausgebaut werden; Krumbach benötigt Ersatz für die inzwischen marode Mehrzweckhalle; in Fellingshausen reicht das Kita-Angebot nicht mehr aus; die bisherigen Feuerwehrstützpunkte können bald einer neuen Verwendung zugeführt werden; die Sport- und Spielplätze dürften aktuellen Anforderungen angepasst werden; Radwege müssten erstellt und Wege beschildert werden; die Gesellschaft unterliegt dem demographischen Wandel, so dass passende Angebote für Ältere, aber auch für junge Menschen, geschaffen werden müssen; usw. usw.

Biebertal ist jedoch eine der finanziell chronisch klammen Gemeinden. So sind die Bürgerbelastungen – im Vergleich zu umliegenden Orten – hoch; wir leisten uns dennoch unter anderem – auch für die Region – ein Schwimmbad;
unsere Gewerbesteuereinnahmen sind überschaubar, da immer wieder Unternehmen wegen fehlender Gewerbeflächen abgewiesen wurden; letztlich sind wir eine Flächengemeinde mit weiten Wegen; ……….

So ruhen viele Hoffnungen auf Fördergeldern.
Immer wieder betonte unsere Bürgermeisterin, dass da zum Teil bis zu 85 % der Kosten eines Projektes vom Land Hessen übernommen werden könnten, oder: “das ist Teil der Dorfentwicklung”.
Das IKEK-Programm mit dem dort vorgeschriebene Ablauf ist für eine Gemeinde Bedingung für die Erlangung von solchen Förderzuwendungen durch das Land Hessen – falls die angestoßenen Projekte förderfähig sind, also den gestellten Anforderungen dieses Programms entsprechen.

Daneben können über das IKEK-Programm auch Privatpersonen Gelder für ihr Haus beantragen, wenn ihr Grundstück in dem vom Land ausgewiesenen Fördergebiet liegt, bis 1950 erbaut wurde und nicht charakterlich gravierend verändert wurde. Denn gefördert wird in diesem Bereich das baukulturelle Erbe einer Gemeinde.
Die Fördergebiete sollen im Frühjahr 2022 öffentlich gemacht werden. Sie sind auf Gemeindeebene nicht veränderbar.

Im IKEK-Prozess hatten und haben die Bürger die Möglichkeit, ihre Wunschprojekte für die kommenden Jahre für die Gemeindeentwicklung einzubringen. 

So entstand ein bunter Strauß an Ideen zu 5 Hauptthemen:

> Wohnungsangebot / Innenentwicklung
> Jugend-, familien-, seniorengerechtes Biebertal, (siehe dazu einen Ergebnisbeitrag in unseren Nachrichten)
> Gemeinschaftsleben / Infrastruktur
> Wirtschaft und Versorgung
> Freizeitangebot, Naherholung, Tourismus

Offiziell ging es dabei um die Fragen “Wie wollen wir in Zukunft in Biebertal leben?
Je nachdem, wie ein/e Betrachter/in dann darauf schaut, wurde dies Frage jedoch letztlich nie ernstlich aufgeworfen.
Es wurden zwar Ziele, wünschenswertes und notwendiges abgefragt, aber weder Werthaltungen und ethische Ausrichtung, noch Umsetzbarkeit oder Finanzierbarkeit wurden diskutiert.

Eine Steuerungsgruppe mit Vertretern aus gesellschaftlich relevanten Gruppierungen, die Kommunalverwaltung und ein professionelles Planungsbüro sowie das Referat ländlicher Raum und Regionalentwicklung in Wetzlar begleitete den Prozess – der dann in der Praxis – coronabedingt – zum Teil nicht so öffentlich und bürgernah stattfinden konnte, wie eigentlich geplant.
So wurden vor allem mit Hilfe des eingesetzten Planungsbüros für den öffentlichen Bereich folgende Themenfelder beleuchtet:

> Bestandsanalyse mit Stärken und Schwächen –> Ortsbegehungen führten zu Ortsprofilen mit Stärken und Schwächen
> Leitbild, Handlungsfelder und Entwicklungsziele –> Umsetzungsstrategie – Projektideen zu den Themenbereichen
> Kommunikation, soziale wie technische Infrastruktur, Siedlungsentwicklung, Nahversorgung, Verkehr
> Wirtschaft, Tourismus, Freizeit, Kultur.
> zudem wurde eine online-Jugendbefragung zu deren Bedürfnissen und Erfahrungen in der Gemeinde durchgeführt

Zum anderen bestand die Aufgabe des Planungsbüros formale Abläufe vorzubereiten und zu moderieren:

Wünschenswerte Projekte

Letztlich konnten am Ende dann doch viele Projektideen der Bürger überhaupt nicht in die priorisierten Ziele aufgenommen werden, so dass nur die oberen Ränge in den Genuss eines Förderantrages kommen werden und Chancen auf Realisierung haben.

Insgesamt jedoch kamen bei den von den Bürgern im IKEK-Prozess für wünschenswert gehaltenen Projekten am Ende des Jahres 2021 eine Summe von mehr als 14 1/2 Millionen Euro heraus …
wovon allein für Planungskosten verschiedener Projekt und Machbarkeitsstudien 854.000 € eingepreist sind,
also ohne dass eine konkrete Umsetzung von den wünschenswert angedachten Projekten angegangen wird oder die möglichen Realisierbarkeit oder nachfolgenden Kosten vorab zumindest grob abgeschätzt werden.
All das wirkt zunächst wie das Spielen im Wolkenkuckucksheim aus. Andererseits – ohne Träume und Planungen wird wohl noch viel weniger umgesetzt werden können.

Schon jetzt stehen 1 Million Euro für mögliche, zur Umsetzung gelangende Projekte der Dorfentwicklung im Gemeindehaushalt; neben weiteren größeren Posten: u.a. 6 Millionen Euro für den Erwerb der Räumlichkeiten auf dem ehemaligen Listmann-Areal – für die Tagespflege und die Kita Sternschnuppe – (was im Endeffekt eine schnellere und kostengünstigere Bauentwicklung bedeutet, als wenn die Gemeinde mit ihren langen Entscheidungswegen diese Maßnahme selbst realisiert hätteAnm. der Redaktion);
zusätzlich wurden 5000.000 Euro  (Tippfehler ist aufgefallen: korrekt heißt es 500.000 Euro) für die Erstellung eines Kunstrasenplatzes für 200 Fußballer aus dem Zusammenschluss von 5 Vereinen Biebertals, aufgenommen, usw.
Da fragt man(n und Frau) sich doch etwas beklemmt mit Jupp Schmitz (1949): Wer soll das bezahlen?

Nun, diese alte Musik ist hier nicht von ungefähr ausgesucht.
Denn symbolisch wird da noch einmal klar, was sich der verwaltungstechnisch Unbewanderte erst einmal auf der Zunge zergehen lassen muss: dass der IKEK-Prozess unheimlich viel Zeit beansprucht, viele Leute beschäftigt, viel Geld gekostet hat und somit die Erstellungskosten von allen Projekten in die Höhe treibt – aber alternativlos ist, da die Gemeinde, die chronisch klamm in der Kasse ist, wenn die Gemeinde auf Fördergelder zugreifen will.

Erfahrungen mit in Angriff genommenen Projekten

Solch ein aufwendiger Prozess muss – aus nachfolgender Perspektive – nicht unbedingt Sinn machen.
Beispiel dafür, der aktuelle Bau von Bauhof und Feuerwehrstützpunkt in Rodheim.
Für den Bau eines neuen Feuerwehrstützpunktes Biebertal-Mitte in Rodheim-Bieber überreichte Hessens Kultusstaatssekretär Dr. Lösel der Bürgermeisterin Patricia Ortmann 2018 einen Förderbescheid über 383.000 Euro.
In einer Machbarkeitsstudie von 2016 wurden für den Neubau von Bauhof und Feuerwehrstützpunkt ca. 9,3 Mio Euro geschätzt. 2018 lagen die veranschlagten Investitionskredite dann bei 6.530.160 € und 5.974.690 €, ca. 12,5 Mio Euro.
Mit den aktuellen Kostensteigerungen im Baugewerbe kostet das Gesamtprojekt inzwischen sicherlich etliches mehr. Gerechnet an der Zeitverzögerung und dem sich – im Vergleich zur Gesamtbausumme – lächerlich ausnehmenden Betrag der Förderung, bleiben doch erhebliche Zweifel an derartigem Verwaltungshandeln.

Das Interessante nun zum Schluss

Planungen laufen also bei der Gemeinde nicht, wie im privaten Bereich:

Denn nachdem von der Steuerungsgruppe bestimmte Projekt ausgewählt und für vorrangig wichtig erklärt wurden, werden nun Projektanträge formuliert.
Diese werden jetzt am vorläufigen Ende der ersten Phase des IKEK-Prozesses an das Büro für Dorf- und Regionalentwicklung in Wetzlar zur Prüfung der Förderfähigkeit geschickt.
Gibt es – nach eventuellen Nachbesserungen – von dort grünes Licht, womit die Förderfähigkeit grundsätzlich bestätigt wird, geht der Antrag an die Förderbank für Hessen, die WI-Bank.
Dort wird erneut geprüft und gesehen, ob Geld im Topf ist, der für das beantragte Projekt bewilligt werden könnte.
Bei positiven Bescheid wird das Projekt der Gemeindevertretung vorgelegt, die dann entscheiden muss, ob das Projekt realisiert werden soll. Denn hier bei den gewählten Bürgervertretern liegt die Verantwortung für die Entscheidung, ob die Gesamtkosten, die auch inklusive der Fördergelder am Ende von den Bürgern aufgebracht werden müssen, sinnvoll eingesetzt und letztlich bezahlbar sind.
Gibt es auch hier grünes Licht, kann mit der Umsetzung des Projekts begonnen werden, der Förderantrag kann nun endgültig gestellt werden.
Wenn dann noch Geld im Topf zu Ausschüttung da ist, erfolgt der Förderbescheid und nun erst beginnt die konkrete Planungsphase (incl. Architektenleistung) und die Leistungsphasen für das Projekt beginnen, so dass dann Stück für Stück, europaweite Ausschreibung um Ausschreibung auch die Umsetzung (z.B. Bau) des Vorhabens bis zum Abschluss kommen kann.

Dass all das Zeit beansprucht und – im Vergleich zu privaten Projekten – deutlich anders ist, ist für den Bürger wichtig zu wissen, um keine falschen Erwartungen zu hegen:
Bislang waren jährlich etwa 30 Millionen Euro im Hessischen Fördertopf für die Regionalentwicklung.
Aktuell konkurrieren, laut Abteilung für den ländlichen Raum 18 Kommunen um dieses Geld.
Das heißt ca. 30.000.000 pro Jahr : 18 = 1,6 Mio Euro bleiben da im Durchschnitt für 1 Kommune übrig – für alle Projekte!

Aber die verlockend klingenden Ankündigungen: „IKEK fördert Projekte bis zu 85 %“ sind mit Vorsicht zu betrachten. Prozent beschreibt ja eine Relation, einen Teil von 100 = einem Ganzen; wobei bislang unklar geblieben ist, auf welches Gesamt, also auf welchen 100 %-Betrag sich die Aussagen beziehen.

Was aber sicher ist:
Alles über den Förderbetrag hinausgeht, was die Gemeinde an Entwicklung vorantreiben möchte, wird von den Bürgern aufzubringen sein.
Alles, was nicht erträumt oder geplant wird, wird sich auf keinen Fall realisieren.

Quellen: Gemeinde Biebertal, Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung, fw-biebertal.de, youtube

Bürgerbeteiligung ist weiterhin gefragt

Eine Woche vor der Wahl – für Unentschlossene

Und wieder steht eine Wahl an. Nachdem im Frühjahr die Kommunalwahl stattgefunden hat, wo wir die ehrenamtlichen Vertreter für unser Biebertaler Parlament gewählt haben, steht jetzt die Bundestagswahl an. Aber wen soll man da wählen, vor allem da diese Politiker alle so weit weg sind und ihn mit Sicherheit der einzelne Bürger in Biebertal nicht besonders interessiert. Dazu gibt es seit einigen Jahren den Wahl-O-Mat. In diesem beantwortet man 38 Thesen nach seinem Empfinden. Anschließend kann man bestimmten Thesen noch eine Gewichtung verleihen.

Zum Abschluss wählt noch man die Parteien aus, die man Favorisiert. Dazu wird noch mal unterteilt in die Parteien, die bereits eine Fraktion im Bundestag haben und denen, die zur Bundestagswahl zugelassen. sind. Im letzten Schritt rechnet das Programm dann aus, welche Partei aufgrund von Übereinstimmungen zu einem passt.

Allerdings gibt es Kritik an dem Wahl-O-Mat, da die Thesen auf den Wahlprogrammen der Parteien basieren. Zudem gibt es nur 3 Antwortmöglichkeiten bemängelt der Politikwissenschaftler Norbert Kersting von der Universität Münster.. Es gibt allerdings alternative Empfehlungsprogramm.

Der Wahlkompass:

Beim Wahlkompass werden nur 30 Thesen vorgegeben und es gibt 5 Antwortmöglichkeiten. Allerdings muss man zuerst einige persönliche Daten preis geben.

Danach kann man, muss aber nicht, seine E-Mail-Adresse hinterlegen, in der man zu einigen wenigen wissenschaftlichen Politik-Umfragen eingeladen wird.. Danach geht es zu den Thesen. Hier gibt es bis zu 6 Antwortmöglichkeiten. Einige der Thesen gleichen aber denen im Wahl-O-Mat.

Hat man die 30 Thesen abgearbeitet, kann man noch angeben, wie wahrscheinlich die Wahl einer Partei ist. Allerdings hat dies keinen Einfluss auf das Ergebnis.

Ergebnis Wahlkompass

Beim Gesamtergebnis muss man links noch die Gewichtung verteilen. Zudem ploppt ein kleines Fenster kurz auf und zeigt an, welche Partei einem am nächsten ist. Allerdings stimmt diese nicht mit dem Ranking überein. Das verwundert dann schon ein wenig. Zudem sind nicht alle Parteien im Programm enthalten. Unter dem Reiter Begründung, oben rechts, kann man sich die einzelnen Thesen noch mal ansehen und schauen was welche Partei gewählt hat. Zudem kann man sein Ergebnis gleich direkt in den Sozialen Medien teilen. Ob das sinnvoll ist, muss jeder selbst entscheiden.

Dein Wal:

DeinWal setzt auf eine andere Taktik. Hier geht es nicht um Zukunftsthesen, sondern es sind Thesen, über die Parteien bereits abgestimmt haben. Leider sind hier aber nur die 6 Parteien aus dem Bundestag vertreten. Insgesamt gibt es 25 Thesen.

Man kann das Ergebnis sich auf seinem Gerät abspeichern oder eventuell auch auf Animationen verzichten. Zum Starten klickt man auf Quiz starten.

Zunächst bekommt man eine kleine Einweisung in das Quiz. Hier gibt es nur 2 Antwortmöglichkeiten. Daumen runter oder hoch. Mit dem Herz kann man der These mehr Gewichtung geben. Sollte man bei einer These neutral sein, kann man mit den Pfeiltasten zur nächsten gelangen.

Insgesamt gibt es 4 Themenfelder. Man sieht wann über die These abgestimmt wurde und kann durch Button “Mehr Informationen” mehr dazu erfahren. Das Ergebnis erscheint als Balkendiagramm. Man kann oben rechts einen Riegel schieben, der einem dann sogar anzeigt, wie man mit einzelnen Abgeordneten der Parteien übereinstimmt. Zudem gibt es eine detaillierte Auswertung der Thesen.

Fazit: Ich habe jetzt die 3 Programme durchgemacht und hatte 3 unterschiedliche Ergebnisse ;-). Während der Wahl-O-Mat und der Wahlkompass auf zukünftige Thesen setzt, ist bei DeinWal die bereits getätigten Abstimmungen im Vordergrund. Einzig der Wahl-O-Mat hat alle zugelassene Parteien im Programm.

Weiter Alternativen:

Ergänzende Informationen: Followthevote ist eine App fürs Handy, beim Wahltest muss man nicht nur nein oder ja sagen, sondern auch seine Meinung vertreten; also z. B,. sagen, wann der Kohleausstieg vorgenommen werden soll. Dort sind wiederum nur die 6 großen Parteien im Ergebnis vertreten. Voteswiper basiert auf dem Prinzip von Tinder (Datingapp). Hier sind allerdings wieder alle Parteien mit an Bord. Die beiden O-Maten sind auf gezielte Themen spezialisiert. Diese habe ich jetzt nicht mehr ausprobiert.

Screenshots: C. Haus
Quelle: Gießener Anzeiger

Bericht über die konstituierende Sitzung der Gemeindevertretung Biebertal am 27. 4. 2021

Zwei Anmerkungen vorneweg:
1.) Dies ist keine offizielle gemeindliche Verlautbarung, sondern ein Pressebericht über die öffentliche Sitzung.
2.) Der Ablauf des Abends war so lang wie der Artikel … und das fasst nur zusammen, was im Vorfeld an Arbeit von Parteien und Verwaltung an Abstimmungsarbeit hin und her geleistet wurde.
Vielleicht bekommen Sie beim Lesen ein Gefühl für den Abend … wenn Sie sich vorstellen, dass zu den hier dargestellten Ergebnissen noch die zugehörigen Gesetzesgrundlagen zu den einzelnen Punkten von der Gemeindeversammlungsvorsitzenden verlesen wurden, jeder gewählte Gemeindevorstand seine Vereidigungsformel sprach, eine Urkunde bekam …. usw.

Konstituierende Sitzung des Rates der Stadt Köln nach der Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen 2020

Ziel des Artikels ist, Mitbürger/innen einen ersten Eindruck über die Personalsituation in der Gemeinde zu geben. Über die Links im Artikel besteht die Möglichkeit, sich über bestimmte Bereiche, für die Vertreter der Gemeinde gewählt wurden, zu informieren.

In der öffentlichen Sitzung im großen Saal im Bürgerhaus Rodheim waren die Tische für die neuen Gemeindevertreter/innen mit einem kleinen Blümchen geschmückt und nach Fraktionen gestellt.
Wegen der Hygieneregeln trugen alle Personen über die ganze Zeit medizinischen Masken.

Besonderheit in Biebertal: Die Fraktion mit den meisten Stimmen (Freie Wähler – 35,6 % der Wählerstimmen – 11 Sitze) sitzt in der kommenden Legislaturperiode in der Opposition, während eine Kooperation aus SPD, Grünen, CDU und FDP ( 64,4 % der Wählerstimmen – 20 Sitze) die Mehrheitsfraktion bildet.
Letztendlich aber gibt es in den Wahlprogrammen quer durch alle Gruppierungen viele Überschneidungen bei den großen Themen, so dass auf eine konstruktive Zusammenarbeit aller Gruppen in der Gemeindevertretung zu hoffen ist.

Tagesordnung und Ergebnisse

TOP 1Eröffnung der Sitzung durch die Bürgermeisterin

Bürgermeisterin Patricia Ortmann (parteilos) eröffnete und begrüßte die neuen Mandatsträger/innen und bedankte sich mit einem kleinen Präsent bei den ausscheidenden Kommunalpolitiker/innen.
Sie freue sich, zusammen mit der Verwaltung, auf eine gute Zusammenarbeit, betonte sie in ihrer Eröffnungsrede. Dabei gab sie ihrer Hoffnung Ausdruck, dass alle an einem Strang und in die gleiche Richtung ziehen werden, so dass gemeinsam die besten Lösungen für die Menschen im schönen Biebertal gefunden werden können.

TOP 2Ermittlung des an Jahren ältesten Mitgliedes der Gemeindevertretung

Dem ältesten Mitglied der Versammlung – dieses Mal war es Herr Rainer Bodson (SPD) –
steht das Recht zu, die Versammlung bis zur Wahl des/der Vorsitzenden der Gemeindevertretung zu leiten.

TOP 3Feststellung der Beschlussfähigkeit

Herr Bodson begrüßte kurz und stellte fest, dass alle 31 Gemeindevertreter anwesend sind. Nach der Wahl der Vorsitzenden der Gemeindeverwaltung gab er das Zepter der Versammlungsleitung weiter.

TOP 4Wahl der/des Vorsitzenden der Gemeindevertretung

Frau Elke Lepper (FW) wurde einstimmig im Amt bestätigt.

Erklärung: Die Gemeindevertretung ist in Hessen nach § 49 HGO (Hessische Gemeindeordnung) das höchste kommunale Organ und beschließt in den Gemeinden über die Angelegenheiten der Gemeinde. 

TOP 5 Wahl der Stellvertreterinnen und Stellvertreter
der/des Vorsitzenden der Gemeindevertretung

Die gemeinsame Liste aller Parteien in der Gemeindevertretung wurde einstimmig gewählt:

TOP 6 – Feststellung der Reihenfolge der Vertretung der/des Vorsitzenden der Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung beschloss auch hier einstimmig, folgende Reihenfolge:

Liste der SPD zur Wahl des 1. Stellvertreters
1. Wolfgang Lenz
2. Sebastian Kleist
3. Angelika Götz

Liste Bündnis 90/die Grünen zur Wahl des 2. Stellvertreters
1. Siegfried Gröf
2. Jonas Rentrop
3. Philipp Becker

Liste der CDU zur Wahl des 3. Stellvertreters
1. Gregor Verhoff
2. Tim Wirth
3. Dr. Alfons Lindemann

Liste der FW zur Wahl des 4. Stellvertreters
1. Dr. Anne Schmidt
2. Inge Mohr
3. Rainer Lizon
4. Jutta Leib-Ehlicker
5. Sascha Lepper
6. Marie-Luise Sonneborn

TOP 7 Wahl der Schriftführerin bzw. des Schriftführers sowie deren Stellvertreter

  • Schriftführer Herr Ralph Peter und
  • Stellvertretende Schriftführer/innen wurden ebenfalls einstimmig gewählt:
    Marion Fritsch
    Marcel Lisowski
    Christian Kienholz
    Sandra Klatt

TOP 8Beschlussfassung über die Gültigkeit der Wahl
der Gemeindevertretung und der Ortsbeiräte

Beide Wahlen wurden mit allen Stimmen für gültig erklärt; Einsprüche lagen keine vor.

TOP 9 Änderung der Hauptsatzung

a) Erhöhung oder Herabsetzung der Zahl der ehrenamtlichen Beigeordneten

a) die Gemeindevertretung beschloss (um das Wahlergebnis proportional besser abzubilden – Amn. v. Verf.) die Zahl der ehrenamtlichen Beigeordneten auf 8 festzulegen.

b) Neufestlegung der Zahl und/oder der Mitgliederzahl in den Ausschüssen

b) Die Zahl der Ausschüsse wurde von 3 auf 4 erhöht:

1.) (HFA) Haupt- und Finanzausschuss
2.) (SKS) Sozial-, Kultur- und Sportausschuss … der nun, auf Antrag der FW,
Ausschuss für Soziales, Ehrenamt, Kultur, (Städte-)Partnerschaften und Sport heißt
3.) (BIV) Ausschuss für Bauen, Verkehr, Infrastruktur und Gemeindeentwicklung
4.) (UKE) Ausschuss Umwelt, Klima, Energie, Naturschutz, Land- und Forstwirtschaft

c) Erhöhung oder Herabsetzung der Mitgliederzahl in den Ausschüssen

c) Die Mitgliederzahl der Ausschüsse wurde auf 8 Mandatsträger gesetzt, um das Wahlergebnis angemessen abzubilden.

Erklärung des Schaubildes:
Von 5.001 bis zu 10.000 Einwohnern ist nach § 38 HGO die Zahl der Gemeindevertreter in der Gemeinde-vertretung 31. Da die FDP in unserer Gemeindevertretung zur Zeit keinen Fraktionsstatus besitzt, zählen bei uns in Biebertal in der Rechnung nur 30 Gemeindevertreter.
Das Verfahren für die Sitzzuteilung in den Ausschüssen erfolgt bei Verhältniswahlen nach der, nach dem Londoner Anwalt Thomas Hare und dem deutschen Mathematiker Horst Niemeyer benannen Hare/Niemeyer-Formel: Zahl der
Sitze (im Ausschuss) x Zahl der Mandate einer Partei : Zahl aller Mandate = Proporz
z.B. (siehe oben) für die SPD: 8 x 7 : 30 = 1,8667
Es handelt sich hier um ein Quotenverfahren mit Restzuteilung nach größten Nachkommstellen.
Die Sitze werden dabei in zwei Schritten verteilt:
Zunächst werden die Zahl der Ausschussmitglieder mit den Mandaten einer Fraktion multipliziert und dann durch die Gesamtzahl aller Sitze in der Gemeindevertretung geteilt.

Dann werden die Vorkommastellen den Parteien als Sitz im Ausschuss zugeordnet,
danach wird nach Nachkommastellen zugeteilt.
In unserem Fall (siehe Schaubild oben) kommt man damit nur auf 7 von 8 gewünschten Ausschusssitzen, so dass, nachdem alle Sitze verteilt sind, der letzte Sitz verbleibende halbiert als Sitz zwischen CDU und Grüne (wegen der gleichen Proportszahl 1,600) für alle Ausschüsse ausgelost wurde.

TOP 10Wahl der ehrenamtlichen Beigeordneten im Gemeindevorstand mit

a) Einführung und Verpflichtung der gewählten ehrenamtlichen Beigeordneten durch die Vorsitzende der Gemeindevertretung
b) Aushändigung der Ernennungsurkunden an die gewählten ehrenamtlichen Beigeordneten durch die Bürgermeisterin
c) Vereidigung der gewählten ehrenamtlichen Beigeordneten durch die Vorsitzende der Gemeindevertretung

Hier wurde in geheimer Wahl über die Listen von Kooperation und Freien Wählern abgestimmt.
Im Ersten Wahlgang wurde mit Wahlzetteln “Liste der Kooperation von SPD, CDU, Grüne” und “Liste der FW” abgestimmt. Da beim Aufruf der Wähler eine Person vergessen wurde, musste der Wahlgang wiederholt werden. Dieses Mal mit einem Wahlzettel “Liste A” oder “Liste B”, wobei die Listenzuordnungen A und B vor der Wahlkabine auf einer Flipchart angeschrieben waren.
Gezielt oder durch das Wahlprozedere irritiert, wurden am Ende 19 (von 20 möglichen) Ja-Stimmen für die Liste A der Kooperation von SPD, Grünen, CDU und FDP und 12 Ja-Stimmen (von 11 FW-Stimmen in der Gemeindeversammlung) für die Liste B der Freien Wähler ausgezählt.
Damit wurden folgende Positionen im Gemeindevorstand bestimmt:

1. Beigeordneter
Peter Kleiner (CDU)
Beigeordnete
Michael Leukel (SPD),
Reiner Schön (Grüne),
Rainer Bodson (SPD),
Hendryk Gaidies (Grüne),
Norbert Steinmüller (FW)
Carina Jung (FW)
Harald Kienholz (FW)

Anmerkung: Der Gemeindevorstand ist nach § 66 HGO (Hessische Gemeindeordnung) die Verwaltungsbehörde der Kommune und entscheidet nach den Beschlüssen der Gemeindevertretung (als oberstem Organ der Gemeinde) im Rahmen der bereitstehenden Mittel die laufende Verwaltung der Gemeinde.
Des weiteren hat der Gemeindevorstand die Bürger u.a. in geeigneter Weise, insbesondere durch öffentliche Rechenschaftsberichte, über wichtige Fragen der Gemeindeverwaltung zu unterrichten und das Interesse der Bürger an der Selbstverwaltung zu pflegen.

TOP 11Bildung von Ausschüssen

a) Wahl bzw. Benennung der Mitglieder der Ausschüsse

Die Ausschussmitglieder werden von den Fraktionsvorsitzenden der FW, SPD, Grünen, CDU noch benannt. Die zukünftigen Mitglieder der Ausschüsse werden dann von der Verwaltung zur konstituierenden Sitzungen der Ausschüsse am 4. Mai 2021 im Bürgerhaus Rodheim eingeladen.

Hier ist noch anzumerken, dass Herr Koop (FDP) in der Fraktion der CDU hospitiert und damit zumindest indirekt in der Gemeindevertretung gehört wird; auch wenn er als Mitglied ohne Fraktionsstatus kein eigenständiges Rederecht hat.
In der Praxis bedeutet das, dass Herr Koop zudem für einen Sitze der CDU in Ausschüsse nominiert wird und dass er an Fraktionssitzungen der CDU teilnehmen wird – zumindest für den Teil, der die allgemeinen Belange des Gemeinwohl der Biebertaler Bürger betrifft.

TOP 12Wahl von Mitgliedern
für die Betriebskommission der Gemeindewerke Biebertal

Anmerkung: Aufgaben der Betriebskommission

a) Mitglieder aus der Gemeindevertretung und deren Stellvertreter/innen

a) Einstimmig wurde als Vertreter/in über die gemeinsame Liste der Fraktionen gewählt:

Inge Mohr (FW)
Wolfgang Lenz (SPD)
Heiko Hederich (Grüne)
Marco Klein (CDU)

a) Stellvertreter/innen und Nachrücker

1. Nachrücker
Dr. Anne Schmidt (FW)
Peter Pilger (SPD)
Philipp Becker (Grüne)
Gregor Verhoff (CDU)
2. Nachrücker
Rainer LIzon (FW)
Monika Dank (SPD)
Tanja Kuhl (Grüne)
Barbara Lindemann (CDU)
3. Nachrücker
Jutta Leib-Ehlicker (FW)
Sebastian Kleist (SPD)
Jonas Rentrop (Grüne)
Dieter Mackenrodt (CDU)
4. Nachrücker
Rudi Gerlach (FW)
Angelika Götz (SPD)
Siegried Gröf (Grüne)
Tim Wirth (CDU)

b) wirtschaftlich oder technisch besonders erfahrene Personen und deren Stellvertreter/innen

b) wurden als Vertreter gewählt

Michael Leukel (SPD)
Dieter Bender (FW)

b) als deren Stellvertreter fungieren für Grüne, SPD und CDU bzw. für die FW folgende Personen:

1. Nachrücker
Felix Koop (FDP)
Norbert Steinmüller (FW)
2. Nachrücker
Sascha Lember (CDU)
Klaus Marotzki (FW)
3. Nachrücker
Dr. Bernd Wenzel (Grüne)
Martin Chmil (FW)
4. Nachrücker
Thomas Prochazka (SPD

c) Mitglieder des Personalrates

Werden vom Personalrat der Gemeinde gewählt.

TOP 13Wahl der von der Gemeinde in die Kindergartenausschüsse
zu entsendenden Vertreter/innen und deren Stellvertreter/innen

Anmerkung: dieser Ausschuss ist ein nicht öffentlich tagender Ausschuss der Kirche

TOP 14Wahl eines/r Vertretes/in und seines Stellvertreters/in
für die Versammlung der ekom 21 – KGRZ Hessen

Gewählt wurden als Vertreterin die Bürgermeisterin Patricia Ortmann (parteilos)
Stellvertreter Felix Koop (FDP)

TOP 15Wahl eines/r Vertreters/in und seines Stellvertreters/in für die
Verbandsversammlung des Abwasserverbandes “Mittlere Salzböde”

Gewählt als Vertreterin: Monika Dank (SPD)
Stellvertreter: Klaus Bloch (FW)

TOP 16Wahl eines/r Vertretes/in und seines Stellvertreters/in
für den Verbandsvorstand des Abwasserverbandes “Mittlere Salzböde”

Gewählte Vertreterin: Bürgermeisterin Patricia Ortmann (parteilos)
Stellvertreter: Rainer Bodson (SPD)

TOP 17Wahl eines/r Vertretes/in und seines Stellvertreters/in
für die Verbandsversammlung des Zweckverbandes “Mittelhessische Wasserwerke” Gießen

Gewählter Vertreter: Peter Kleiner (CDU)
Stellvertreterin: Dr. Anne Schmidt (FW)

TOP 18 Wahl eines/r Vertretes/in und seines Stellvertreters/in
für die Verbandsversammlung des Sparkassenzweckverbandes Wetzlar

Gewählte Vertreterin: Bürgermeisterin Patricia Ortmann (parteilos)
Stellvertreter: Gregor Verhoff (CDU)

TOP 19 Wahl eines/r Vertretes/in und seines Stellvertreters/in
für die Landschaftspflegegemeinschaft Gießen

Gewählte Vertreterin: Monika Dank (SPD)
Stellvertreter: Jonas Rentrop (Grüne)

TOP 20Wahl von zwei Vertreter/innen und seines Stellvertreter/innen
für die Versammlung des Gewässerverbandes “Salzböde”

Gewählte Vertreter: Marco Klein (CDU) und Heiko Hederich (Grüne)
Stellvertreter: Gottfried Tschöp (CDU) und Martin Chmil (FW)

Bild: wikipedia.de
Quelle: Anwesenheit eines Teammitgliedes


Die Briefwahl

Briefwahlunterlagen

Gerade jetzt in Zeiten der Pandemie werden wohl sehr viele Bürger auf Briefwahl umsteigen.
Wie aber komme ich an die Unterlagen? Genau dazu haben wir mal beim Hauptwahlleiter der Gemeinde Herrn Peter nachgefragt. Wir hoffen, Euch mit diesen Infos weiterhelfen zu können, so dass alles korrekt abläuft und die Gefahr einer Ansteckung bei der Kommunalwahl sehr gering bleibt.

Die Briefwahl ist theoretisch ab 01.02.2021 möglich. Allerdings ist dafür die Wahlbenachrichtigungskarte notwendig. Nur in Ausnahmefällen geht diese bereits vorher (z. B. jemand ist ab 05.02. für 3 Monate in Australien). Dazu müsst Ihr dann Herrn Peter auf der Gemeinde anrufen (06409 69-25).
Dieses Jahr geht die Anmeldung zur Briefwahl einfach und unkompliziert. Ihr könnt nach wie vor den Antrag auf der Rückseite der Wahlberechtigung ausfüllen und einreichen oder ihr geht auf die Homepage der Gemeinde (biebertal.de). Direkt auf der Startseite ist dann ein Hinweis zur Beantragung der Briefwahl.
Um diese dort zu beantragen ist allerdings ein Code notwendig, den Ihr auf der Wahlbenachrichtigungskarte findet. Wenn Ihr also die Briefwahl online beantragt und Euch mit dem Code entsprechend ausgewiesen habt, bekommt ihr die Briefwahlunterlagen automatisch zugeschickt. Theoretisch habt Ihr bis 15.03. 15 Uhr Zeit die Briefwahl zu beantragen. Allerdings sagt der logische Menschenverstand, dass da natürlich keine Zustellung mehr erfolgen kann.

Die Wahlbenachrichtigungskarte wird Mitte Februar vom Land Hessen verschickt.

Um die Unterlagen jetzt wieder zur Gemeinde zu bekommen, müssen die Stimmzettel in die entsprechende beiliegenden Umschläge und dann per Post eingereicht werden. Alternativ geht auch der Briefkasten der Gemeindeverwaltung.
Damit nicht alle losrennen, um die Unterlagen bei der Gemeinde einzuwerfen, könnte man sich vielleicht in der Nachbarschaft absprechen und einer nimmt die Unterlagen für alle mit.

Wenn man für andere Personen als sich selbst Briefwahl beantragen möchte, braucht man eine Vollmacht der Person. Dafür reicht ein formloses Schriftstück. Es muss aber die Unterschrift der entsprechenden Person beinhalten. Man kann, bei entsprechender Vollmacht, für bis zu 4 Personen Briefwahlunterlagen beantragen.

Da bei der Kommunalwahl panaschieren und kumulieren gilt, werden am Wahltag selbst bei den Briefwahlunterlagen nur die Stimmzettel mit den Parteikreuzchen ausgezählt.
Die Auszählung der Kreuzchen für einzelne Personen erfolgt dann am Montag + Dienstag.

Siehe dazu auch (ab 2.2.2021) den folgenden Bericht zur Kommunalwahl und (ab 4.2.2021) die Kandidaten für die Ortsbeiratswahl (die ihre Unterlagen geschickt haben) unter „Biebertal entdecken“ in den verschiedenen Ortsteilen.

Kommunalwahl am 14. März 2021

In Hessen werden zu diesem Termin Kreistage, Stadt- und Gemeindeparlamente sowie Ortsbeiräte gewählt.

Am 15. 1. 21 traf sich der achtköpfige Wahlausschuss unter Leitung von Herrn Peter unter Beobachtung aller Vertrauensleute aus den Ortsteilen sowie ihrer Stellvertreter im Bürgerhaus Rodheim. Die Unterlagen der Kandidaten und Gruppierungen für die nächste Wahl von Gemeindeparlament und Ortsbeiräten in Biebertal wurden eingehend geprüft und dann für rechtens erklärt.

Hier sind
die Kandidaten auf dem Stimmzettel für die Gemeindevertretung:

Liste 1 CDU
Sascha Lember, Tim Wirth, Gregor Verhoff, Dieter Mackenrodt, Marco Klein, Barbara Lindemann,
Dr. Alfons Lindemann, Peter Kleiner, Gottfried Tschöp, Steffen Jauernig, Markus Businsky,
Dr. Theobald Kölzer, Beate Stork
Liste 2 Bündnis 90/Die Grünen
Siegfried Gröf, Kathrin Gaidies, Jonas Rentrop, Heiko Hederich, Philipp Becker, Dirk Teßmer, Michelle Platt, Reiner Schön, Dinah Duodu, Andreas Taddey, Tanja Kuhl, Markus Krappen, Herbert-Hartwig Leuer
Liste 3 SPD
Wolfgang Lenz, Martina Klein, Sebastian Kleist, Rainer Bodson, Siegried Hauska, Monika Dank,
Michael Leukel, Dieter Gutzeit, Yvonne Schmidt, Angelika Götz, Peter Pilger, Christel Failing
Liste 5 FDP
Felix Koop, Emanuel Schönfeld, Mary Scherer, Harald Scherer, Leon Aust, Marzena Sluzalek,
Benjamin Schäfer, Dr. Gerhard Weller-Plank
Liste 7 FW
Elke Lepper, Inge Mohr, Rudi Gerlach, Klaus Bloch, Marie-Luise Sonneborn, Rainer Lizon, Sascha Lepper, Frank Willershäuser, Carina Jung, Jutta Leib-Ehlicker, Dr. Anne Schmidt, Martin Chmil, Johann Ulm, Dieter Bender, Volker Julius, Norbert Steinmüller, Stefanie Plüschke, Klaus Marotzki